Ein Medikationsplan enthält
alle dauerhaft verschriebenen
Medikamente. Inzwischen gibt
es den Plan auch in
elektronischer Form, gespeichert
in der Gesundheitskarte.
Wie das funktioniert.
Die Medikamente gegen das Rheuma, die Blutdrucktabletten und das Allergiemittel: Menschen mit einer oder gar mehreren chronischen Erkrankungen nehmen oft verschiedene Medikamente ein. Das birgt die Gefahr von Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Wirkstoffen. Die Arzneimittel sollten also aufeinander abgestimmt sein – das ist jedoch nur möglich, wenn Ärzt*innen von allen dauerhaft verschriebenen Medikamenten wissen.1
Was ist der Medikationsplan und welche Vorteile hat er?
Der bundeseinheitliche Medikationsplan (BMP) wurde 2016 eingeführt, um die Verschreibung nicht zueinander passender Medikamente zu verhindern. Den BMP erhalten Patient*innen in ausgedruckter Form auf Papier. Sie können ihn in Arztpraxen oder Apotheken vorlegen, um Wechselwirkungen oder Unverträglichkeiten von Medikamenten zu vermeiden. Sehr hilfreich ist der Plan auch bei unvorhergesehenen Situationen, etwa einem Krankenhausaufenthalt oder einer Erkrankung im Urlaub. Seit 2020 gibt es zusätzlich die Möglichkeit, einen elektronischen Medikationsplan (eMP) zu erstellen und in der Gesundheitskarte (Krankenversicherungskarte) speichern zu lassen.1,2,3
Im Medikationsplan sind immer vermerkt:1,4
- Die verordneten Medikamente und die enthaltenen Wirkstoffe
- Die Dosierung und wie die Medikamente einzunehmen sind
- Der Grund für die Einnahme der Medikamente
- Möglichst auch Nahrungsergänzungsmittel und frei verkäufliche Arzneimittel, die die Betroffenen regelmäßig einnehmen
- Unverträglichkeiten und Allergien gegen Wirkstoffe, wenn vorhanden
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Elektronischer Medikationsplan: Die zusätzlichen Vorteile1,3
Von dem in der Gesundheitskarte gespeicherte Medikationsplan profitieren Patient*innen und Ärzt*innen noch auf weitere Weise:
- Es lassen sich ausführlichere Informationen zu Therapieanforderungen, Laborwerten und Unverträglichkeiten hinterlegen.
- Frühere Verordnungen, die sogenannte Historie, sind einsehbar. Das kann wichtig sein, um Medikamente gut abzustimmen.
- Einfachere Aktualisierung, da verschiedene medizinische Anlaufstellen Änderungen vornehmen können.
Geringerer Aufwand für Patient*innen: Es reicht, die Gesundheitskarte dabeizuhaben.
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Wie funktioniert der elektronische Medikationsplan?
Ob ein elektronischer Medikationsplan erstellt wird und welche Personen darauf zugreifen können, entscheidest du selbst: Du genehmigst mündlich oder schriftlich in der ärztlichen Praxis sowohl die Erstellung als auch den Abruf des Plans. Dafür benötigst du die PIN deiner Gesundheitskarte. Für deinen eigenen Überblick kannst du dir den eMP in der Praxis ausdrucken lassen.4
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Quellen:
1Bundesärztekammer. Medikationsplan. https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/digitalisierung/digitale-anwendungen/telematikinfrastruktur/medikationsplan (zuletzt aufgerufen am 16.12.2024)
2gesund.bund.de. Der elektronische Medikationsplan (eMP) https://gesund.bund.de/elektronischer-medikationsplan-emp (zuletzt aufgerufen am 16.12.2024)
3Kassenärztliche Bundesvereinigung. Anwendungen in der TI. Elektronischer Medikationsplan. https://www.kbv.de/html/emp.php (zuletzt aufgerufen am 16.12.2024)
4Gematik. Elektronischer Medikationsplan der Gesundheitskarte. https://www.gematik.de/media/gematik/Medien/E-Medikationsplan/Dokumente/gemLF_eMP-AMTS__Zahn_Arzt_V1.0.0_ANSICHT-EINZEL_1_.pdf (zuletzt aufgerufen am 16.12.2024)