Für Rheumatiker sind Sport
und Bewegung äußerst wichtig.
So bleibt die Funktionalität der
entzündeten Gelenke erhalten.
Werden dagegen die Bewegungen
immer mehr eingeschränkt, leiden
auch die Muskeln und Bänder
rund um die betroffenen Gelenke.
Das beeinträchtigt die Beweglichkeit
der Gelenke zusätzlich.
Doch nicht jeder Sport ist empfehlenswert. Zu starke Belastungen verursachen Schmerzen und können zu Verschlechterungen der Symptome und des Krankheitsverlaufs führen. Durch die geringe Gelenkbelastung im Wasser passen Rheuma und Schwimmen daher gut zusammen. Das Training kann auf zwei Arten erfolgen: als herkömmliches Schwimmen und als Wassergymnastik. Während Menschen mit Rheuma beim Bahnenziehen im Schwimmbad selbst auf bestimmte Dinge achten sollten, ist Wassergymnastik in der Regel Teil eines auf Rheumatiker abgestimmten und angeleiteten Funktionstrainings.
Rheuma und Schwimmen im Schwimmbad
Wie bei allen Sportarten, die Rheumatiker ausüben, ist es auch beim Schwimmen wichtig, den Bewegungsapparat nicht zu sehr zu belasten. Auch wenn Knie- und Handgelenke im Wasser grundsätzlich weniger beansprucht werden, sollten folgende Dinge beachtet werden: Schwimmstile wie Kraulen oder Delphin können Fehlstellungen der Hals- und Lendenwirbelsäule fördern. Das kann wiederum zu Verspannungen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen. Auch Brustschwimmen mit einem ständig über Wasser gehaltenen Kopf ist ungünstig. Diese Haltung führt durch die Überstreckung der Halswirbelsäule zu Verspannungen im Nacken und zu einem Hohlkreuz. Deshalb ist es besser, während der Schwimmzüge beim Ausatmen mit dem Kopf unterzutauchen. Generell gilt: Bei allen Schwimmarten sollte auf die Haltung und korrekte Schwimmtechnik (am besten unter Anleitung) geachtet werden.
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Zur geringsten Rückenbelastung kommt es beim Rückenschwimmen mit gleichmäßigen, rotierenden Armbewegungen, auch Rückenkraulen genannt. Die Frequenz der Schwimmzüge sollte zur eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit passen. Besser langsam anfangen und das Tempo im Verlauf des Trainings steigern. Nachteil des Rückenschwimmens ist der fehlende Blick in Schwimmrichtung. Daher: Vor dem Abstoßen darauf achten, ob die Bahn auch frei ist, und während des Schwimmens den Beckenrand oder eine Trennleine im Blick behalten, um die Spur zu halten.
Wassergymnastik – am besten im warmen Wasser
Da Wassergymnastik für Rheumatiker in den meisten Fällen Bestandteil eines Funktionstrainings ist, benötigen die Teilnehmer dafür eine ärztliche Verordnung. Das Training findet unter fachlicher Anleitung in circa 32 bis 34 Grad warmem Wasser statt. Die Temperatur ist angenehm und wirkt entspannend sowie schmerzreduzierend. Durch den Auftrieb des Wassers fallen Übungen leichter, da der Körper im Wasser nur etwa zehn Prozent seines ursprünglichen Gewichts wiegt. In einem Solebad ist dieser Effekt je nach Salzgehalt des Wassers sogar noch stärker. Diese Aspekte motivieren zusätzlich dazu, an den Übungen teilzunehmen. Das Training ist so angelegt, dass die Beweglichkeit von Gelenken erhalten oder verbessert wird. Für die Kräftigung der Muskulatur sind gezielte Übungen notwendig, etwa mit Hilfsmitteln wie Paddeln, die den Wasserwiderstand erhöhen. Um Überlastungen zu vermeiden, ist dabei die richtige Anweisung durch den Physiotherapeuten besonders wichtig. Die Trainingseinheiten sollten nicht länger als 30 Minuten dauern.
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