Optimismus ist lernbar!
Oftmals hören Menschen mit einer chronischen Krankheit Sätze wie „Denk doch mal positiv, dann wird schon wieder alles gut!“ So einfach ist es selbstverständlich nicht. Außerdem können solche Aussagen bei den Betroffenen auch Stress und Druck erzeugen.
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Statt zwanghaft positiv zu denken, empfehlen Experten, Sorgen nicht wegzulächeln, sondern diese bewusst wahrzunehmen und sie zu akzeptieren. „Betroffene können mitunter ihre Situation verbessern, wenn sie ihre schwere Erkrankung bewusst annehmen und versuchen, ihr positive Gedanken entgegenzusetzen“, sagt Neurobiologe Prof. Gerald Hüther.1
» Interessanterweise kann eine optimistische Einstellung durch relativ einfache Techniken und Therapiemethoden beeinflusst werden «
sagt Studienautorin Lewina Lee, Psychiaterin am National Center for PTSD in Boston. Etwa 25 % unserer Einstellung sei angeboren, aber das heißt auch, dass wir die restlichen 75 % beeinflussen können. Lee nennt zwei Methoden, die sich für eine optimistischere Haltung bewährt haben: 1. kognitive Verhaltenstherapie und 2. das bewusste Vorstellen einer Zukunft, in der sich unsere Ziele erfüllt haben.2
Optimismus lernen bedeutet, eine positive Einstellung zum Leben zu entwickeln. Dazu gehört auch, sich über die kleinen Dinge zu freuen, die im Alltag oft untergehen. Diese kleinen Glücksmomente kann man sich natürlich auch ganz bewusst ins Leben holen. Welche das sein könnten? Wir haben da ein paar Anregungen …
30 kleine
Glücksmomente
für den Alltag
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1 Barfuß über eine Wiese laufen
2 Einem lieben Menschen einen Brief schreiben
3 Eine Katze oder einen Hund knuddeln
4 Frisch gemähtes Gras riechen
5 Einen Ausflug oder eine Reise planen und darauf freuen
6 In die Sterne schauen
7 Den Sonnenaufgang mit einer Tasse Tee oder Kaffee genießen
8 Nochmals ein Buch aus der eigenen Kindheit lesen
9 Mit frischen Zutaten und ganz in Ruhe etwas Besonderes kochen
10 Durch den Wald spazieren
11 Neue, unbekannte Orte entdecken
12 Sich selbst etwas Gutes tun, zum Beispiel ein Bad einlassen
13 Eine Person grüßen, die man nicht kennt
14 Einen Menschen umarmen, der einem nahe steht
15 Alte Fotoalben durchblättern und in Erinnerungen schwelgen
16 Ganz gemütlich Filme gucken
17 Lachen, auch ohne Grund
18 Anderen etwas schenken
19 An einem Fluss oder See sitzen und auf das Wasser schauen
20 Etwas Neues ausprobieren oder lernen
21 Einen bunten Blumenstrauß pflücken
22 Lieblingslied hören und dazu tanzen
23 Ausmisten
24 Sich selber loben – und es auch ernst zu meinen
25 Dinge loslassen, die man nicht ändern kann
26 Mal wieder ausschlafen
27 Zeit mit der Familie und Freunden verbringen
28 Eine Pause einlegen und die Gedanken schweifen lassen
29 Kreativ sein – malen, basteln, töpfern, musizieren, …
30 Meditieren
Quellen:
1. Hüther, G. in Meuter, S. (2017): Gesundheit. Kennen Sie Ihren „inneren Arzt?“, https://www.welt.de/gesundheit/article163644020/Kennen-Sie-Ihren-inneren-Arzt.html, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
2. Lee, L. in Haas, M. (2019): Die heilende Kraft des Optimismus, https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/optimismus-laenger-leben-87928, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.