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Der Bedarf an einigen Nährstoffen 
kann bei Rheuma erhöht sein. 
Ist es also ratsam, dass Menschen
mit Rheuma Nahrungsergänzungsmittel 
einnehmen? Fachgesellschaften
empfehlen stattdessen 
die mediterrane Ernährung. 

 

iStock-1251794599-SyhinStas

Selbst etwas tun zu können und so einen Zustand zu verbessern, ist eine wunderbare Sache. Die Ernährung ist hierfür ein gutes Beispiel, denn bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma ist eine gute Nährstoffversorgung wichtig. Gleichzeitig besteht viel Unsicherheit: Bekomme ich genug wichtige Nährstoffe, und welche brauche ich überhaupt? Sollte ich bei Rheuma zusätzlich eine Nahrungsergänzung einnehmen? Hier verschaffen wir dir einen Überblick.  

Welche Nährstoffe bei Rheuma besonders wichtig sind 

Bei Menschen mit Rheuma kann besonders bei hoher Entzündungsaktivität ein erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen bestehen.1,2  

Antioxidantien: Dazu gehören die Vitamine C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Carotine. Bei Rheuma können Antioxidantien die bei entzündlichen Prozessen vermehrt entstehenden freien Radikale abfangen und so schädliche oxidative Prozesse eindämmen.1,2  

Vitamin D: Neben seiner Bedeutung für die Knochenstabilität ist es wichtig für die Muskeln und das Immunsystem. Studien zeigten, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D bei Rheuma wichtig ist und ein Mangel negative Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen haben kann.3  

Omega-3-Fettsäuren: Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann unser Körper in entzündungshemmende Stoffe umwandeln. Untersuchungen zufolge können Omega-3-Fettsäuren das Krankheitsgeschehen bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma positiv beeinflussen.4,5 

Eisen: Das Spurenelement ist wichtig für den Sauerstofftransport und eine gute Immunfunktion – ein Mangel kann bei manchen Rheumaformen wie etwa Morbus Bechterew zu einer erhöhten Krankheitsaktivität führen. Chronische Entzündungen können einen solchen Eisenmangel fördern.6,7 

Verschiedene grüne Gemüse, Beeren und Zitrusfrüchte.
iStock-1409236261-YelenaYemchuk

Wie sinnvoll ist eine Nahrungsergänzung bei Rheuma?  

Einfach morgens ein, zwei Pillen einwerfen, und schon ist die Nährstoffversorgung gesichert – der Wunsch ist verständlich, doch wie so oft im Leben gibt es hier keine einfache Lösung. Die Allianz der europäischen Fachgesellschaften und ebenso die französische Rheuma-Fachgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. haben jüngst die vorliegenden Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln bei Rheuma ausgewertet.4,8,9 Da sich keine oder nur geringe Effekte von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten gesichert feststellen ließen, empfehlen die Gesellschaften Nahrungsergänzungsmittel nicht grundsätzlich, sondern raten zu einer ausgewogenen Ernährung.4,8,9 Manche Rheumamedikamente können jedoch den Bedarf an Folsäure oder Eisen erhöhen. In diesem Fall sind Nahrungsergänzungsmittel notwendig und werden ärztlich verordnet.2,10 Es kann auch sinnvoll sein, den Vitamin-D-Spiegel im Blut prüfen zu lassen.3 Und möglicherweise können Omega-3-Fettsäuren in Pillenform hilfreich sein, wenn Fisch nicht gern gegessen wird. In jedem Fall solltest du die Einnahme einer Nahrungsergänzung bei Rheuma vorher mit deinem Behandlungsteam besprechen: Es sind Wechselwirkungen zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten möglich, zudem können zu hoch dosierte Präparate gegenteilige Effekte auslösen.11 

Eine Ärztin im Gespräch mit einer weiteren Person.
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Wie Rheuma-Patienten von einer mediterranen Küche profitieren können, erfahren Sie hier.

Quellen:
1 ÄrzteZeitung. Rheuma ist auch, was man isst. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rheuma-ist-auch-was-man-isst-435294.html (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).  
2 Deutsche Rheuma-Liga. Nahrungsergänzungsmittel. Kleines Plus für die Gesundheit. https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
3Charoenngam N. Int J Mol Sci. 2021;22(19):10659. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).
4Daien C, et al. Joint Bone Spine. 2022;89(2):105319. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).
5Li X, et al. Front Immunol. 2019;10:2241. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).
6Krayenbühl P A. Rheuma Schweiz. 2012;22-25. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).
7Micheroli R, et al. Clin Rheumatol. 2023;42:2377-2385. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
8Gwinnutt JM, et al. RMD Open 2022;8:e002167. (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
9 Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.. Empfehlungen zur Modifikation der Ernährung als supportive Maßnahme bei rheumatischen Erkrankungen. https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplement%C3%A4re-Methoden/Empfehlungen-zur-Modifikation-der-Ern%C3%A4hrung.html (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
10 Pharmazeutische Zeitung. MTX mit Folsäure kombinieren. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-322013/mtx-mit-folsaeure-kombinieren/ (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
11 Verbraucherzentrale. 5 Tipps zu Nahrungsergänzungsmitteln, https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/projekt-klartext-nem/5-tipps-zu-nahrungsergaenzungsmitteln-27765# (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024). 
12 Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.. Empfehlungen zur Mediterranen Ernährung als supportive Maßnahme bei rheumatischen Erkrankungen. https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplement%C3%A4re-Methoden/Empfehlungen-zur-Mediterranen-Ern%C3%A4hrung.html (zuletzt aufgerufen am 18.10.2024).