Ob der Rücken, das Knie
oder die Finger betroffen sind:
Wenn Gelenkschmerzen zum
Alltag gehören, ist an Sport
nicht zu denken.
Dabei können Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen durch gezielte Übungen und Sport sehr viel bewirken. Davon profitieren nicht nur die Gelenke, sondern der ganze Körper und auch die Psyche. Damit Rheuma und Sport bestmöglich zusammenpassen, gibt es einige Dinge zu beachten. Welche das sind, erklären wir hier.
Wer rastet, der rostet
So unterschiedlich die Symptome bei rheumatischen Erkrankungen wie Psoriasis-Arthritis oder Morbus Bechterew auch sind: Durch Sport und Bewegungsübungen können Betroffene in vielen Bereichen dazugewinnen. Sie verbessern und erhalten langfristig die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke und des gesamten Körpers. Außerdem können Menschen mit Rheuma durch Sport ihre Fitness steigern und das Risiko für begleitende Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.1
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Info:
Studien zeigen: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen belasten nicht nur die Gelenke, sondern auch Herz und Kreislauf. Das chronische Entzündungsgeschehen bei Rheuma beschleunigt die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose). Hierdurch steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.2
In Kombination mit einer gesunden Ernährung ist Bewegung zudem der Schlüssel zu einem gesunden Körpergewicht. Auch die Gelenke werden geschont, wenn Betroffene Übergewicht abbauen. Nicht zu unterschätzen ist der positive Effekt von Bewegung und Sport bei Rheuma auf die Psyche: Gerade Ausdauersport hilft dabei, Stress abzubauen und gibt Betroffenen die Möglichkeit, aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun. Ob eine Radtour mit Freunden oder der Rehasport mit anderen Betroffenen: Gemeinsam lässt sich der innere Schweinehund häufig am besten besiegen.
Worauf es bei Bewegung und Sport ankommt
Eine effektive Therapie kann dazu beitragen, in Bewegung zu kommen, denn: Sie hält die Entzündung in Schach, reduziert Schmerzen und macht so bei Rheuma Sport erst möglich. Außerdem sollten Betroffene darauf achten, sich gerade anfangs nicht zu überfordern, sondern die Belastung lieber langsam zu steigern. Generell sind bei Rheuma alle Arten von Sport ratsam, die die Gelenke nicht zu stark belasten.
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Tipp:
Wer sich unsicher ist, wie viel Bewegung oder Sport schon zu viel ist, sollte mit seinem behandelnden Rheumatologen oder Physiotherapeuten sprechen. Beide können in Abhängigkeit von Diagnose und Krankheitsaktivität eine individuelle Empfehlung zu Häufigkeit und Dauer des Trainings geben.
Ideal sind Sportarten wie:
- Radfahren
- Schwimmen
- Nordic Walking und Wandern
Kurse für diese Sportarten werden in vielen Sportvereinen angeboten. Studien belegen, dass Ausdauersport bei Rheuma die Lebensqualität der Betroffenen verbessert, sie im Alltag beweglicher macht und auch einen positiven Einfluss auf die Schmerzen haben kann.3 Neben der Ausdauer sollten Betroffene ihre Muskeln stärken. Dies entlastet die Gelenke und erleichtert alltägliche Bewegungen wie das Greifen, Anziehen und Treppensteigen.
Grundsätzlich ist jeder Sport für Menschen mit Rheuma geeignet – solange er keine Schmerzen verursacht. Welche Sportarten die Gelenke unter Umständen zu stark belasten, lesen Sie hier.
Funktionstraining: Sport mit Augenmaß
Ein spezielles Bewegungsprogramm für Menschen mit Rheuma hat die Deutsche Rheuma-Liga zusammen mit Physiotherapeuten entwickelt: das Funktionstraining. Betroffene bewegen gezielt ihre Muskeln und Gelenke, ohne die individuelle Belastungsgrenze zu überschreiten.
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Gesundes Körpergewicht erreichen
Durch Sport und Bewegung kann der Verlauf der Erkrankung aus eigener Kraft positiv beeinflusst werden. Untersuchungen zeigen, dass übergewichtige Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis schlechter auf Medikamente ansprechen. Außerdem konnten Forscher beobachten, dass der Rückgang von Krankheitssymptomen, wie beispielsweise Schmerzen, bei Patienten mit Übergewicht unwahrscheinlicher ist.4
Bislang konnten Wissenschaftler noch nicht nachweisen, warum das Körpergewicht den Verlauf der rheumatoiden Arthritis beeinflusst. Sie vermuten jedoch, dass überschüssiges Fettgewebe den Verlauf von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen negativ beeinflusst, denn: Fettgewebe, vor allem am Bauch, ist in der Lage, entzündungsfördernde Botenstoffe zu produzieren. Diese könnten das Entzündungsgeschehen zusätzlich befeuern.
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Welches Gewicht ist eigentlich normal?
Um das herauszufinden, wenden Sie eine einfache Formel an. Der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) ermittelt das Verhältnis zwischen Körpergröße und -gewicht. Das Ergebnis ist Ihr „Normalgewicht“, doch bietet der BMI nur eine Orientierungshilfe und ist daher individuell zu bewerten. Man sollte auch wissen, dass der BMI nicht zur Bestimmung des Idealgewichts von Kindern, Schwangeren oder Sportlern geeignet ist, da zusätzliche Faktoren beteiligt sind, die Auswirkungen auf den Körper haben.
Der BMI wird nach folgender Formel berechnet:5
Novartis
Und folgendermaßen bewertet:
Novartis
BMI-Testbewertung/BMI-Tabelle
Novartis
Body-Mass-Index
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Quellen:
1 Pues M. (2013). Entzündung schadet auch dem Herzen. Pharmazeutische Zeitung. www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-402013/entzuendung-schadet-auch-dem-herzen, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
2 Agca R, Heslinga SC, van Halm VP, et al. (2016). Atherosclerotic cardiovascular disease in patients with chronic inflammatory joint disorders. Heart. 102, 790-795
3 www.gesundheitsinformation.de/bewegung-und-sport-bei-rheumatoider-arthritis.2222.de.html?part=behandlung-of, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.
4 Sandberg MEC, Bengtsson C, Källberg H, et al. (2014). Overweight decreases the chance of achieving good response and low disease activity in early rheumatoid arthritis. Annals of the Rheumatic Diseases. 73, 2029-2033
5 BMI-Rechner.net: Body-Mass-Index, https://www.bmi-rechner.net/, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.