Rheuma und Sexualität

Eine chronische Erkrankung wie Rheuma
verändert deinen Alltag –
Berufsleben und Freizeit,
aber auch Partnerschaft und Sexualität.
Darüber solltest du offen reden.

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Chronische Schmerzen und daraus resultierende psychische Belastungen, Erschöpfung, Müdigkeit und möglicherweise Nebenwirkungen von Medikamenten: Die Gründe, warum Rheuma deine Sexualität beeinträchtigen kann, sind vielfältig. Häufig entstehen Kettenreaktionen, denn das Bewusstsein über die Probleme wirken sich unter Umständen negativ auf dein Körpergefühl aus, was deine Sexualität zusätzlich belastet. Du ziehst dich mehr und mehr zurück.¹ Forschungen haben ergeben, dass zwischen 50 und 90 Prozent der Patient*innen mit rheumatischen Erkrankungen von Sexualfunktionsstörungen betroffen sind – häufig zusammen mit Depressionen und sozialer Vereinsamung.^2,3,4

Probleme und Veränderungen offen ansprechen

Dein*e Partner*in versteht möglicherweise deine Probleme nicht ausreichend oder du hast das Gefühl, dass das Verständnis fehlt. Deshalb ist das offene Gespräch darüber, wie Rheuma eure Sexualität beeinflusst, unverzichtbar. Wichtig ist, keine Vorwürfe zu formulieren. An der Erkrankung und ihren Auswirkungen hat niemand Schuld.^5,6

Ein Paar liegt im Bett und unterhält sich mit ernster Miene.

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Einige Anregungen für den Umgang mit Rheuma und Intimität

Es gibt keine Patentrezepte, wie du deine Sexualität trotz der möglichen Beeinträchtigungen durch Rheuma weiter genießen kannst. Jede Partnerschaft tickt anders, die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse können sehr unterschiedlich sein. Einige Anregungen:^5,6

Passe deinen Alltag an und schaffe dir Räume, trotz Rheuma weiterhin Sexualität und Lust zu genießen. Wenn du dich abends schnell zu müde fühlst, suche nach neuen Zeitfenstern morgens oder tagsüber.
Versuche, Sex nicht als Pflichtübung zu empfinden. Sex und Zärtlichkeit können Schmerzen lindern und dir helfen, dich zu entspannen. Das wirkt sich positiv auf dein Körpergefühl aus.
Auch wenn dadurch Spontanität verloren geht: Treffe Vorkehrungen für den Sex. Entspanne dich vielleicht vorher mit einem warmen Bad, um die Gelenke zu lockern, und wenn der Schmerz anders nicht zu lindern ist: nimm Schmerzmittel am besten mit rund 30 Minuten Vorlauf ein, damit sie optimal wirken.
Sei ideenreich, probiere neue, weniger belastende Stellungen aus und nutze Hilfsmittel wie Gleitgel oder stützende Kissen.
Genieße Romantik und Zärtlichkeit. Wenn du sie als Teil der Sexualität anerkennst und ihnen einen höheren Stellwert einräumst, steigerst du deine Zufriedenheit.

Ein Paar, dessen Gesichter nicht zu erkennen sind, liegt im Bett. Sie streichelt ihm zärtlich die Brust.

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Nimm bei Bedarf professionelle Hilfe an

Sexualität ist ein sehr persönliches Thema. Trotzdem solltest du dich nicht scheuen, Unsicherheiten und Probleme, die dein Rheuma bei deiner Sexualität auslöst, mit deinem Behandlungsteam zu besprechen.⁷ Schließlich kann es Zusammenhänge mit deiner Therapie geben. Eventuell hilft es auch, sexualtherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.