Immer mehr Menschen entdecken
für sich das Fahrrad als gesundes
Fortbewegungsmittel. Nicht nur für
Freizeit und Sport, sondern auch
für die Wege zur Arbeit oder zum
Einkaufen.
Von den gesundheitsfördernden Effekten des Radelns profitieren Menschen mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung besonders: Es hilft, betroffene Gelenke beweglich zu halten und einer Versteifung vorzubeugen. Wichtig ist dabei allerdings, akut entzündete Gelenke nicht überzustrapazieren. Ziel ist es, durch moderate Bewegung Muskulatur, Kapselstrukturen, Bänder, Sehnen und Knochen zu stärken und flexibel zu halten. So ist es möglich, Bewegungseinschränkungen entgegenzuwirken.
Das Training abstimmen
Rheumatische Erkrankungen haben unterschiedliche Auswirkungen, die je nach Verlauf stärker ausfallen können. Deshalb sollte mit Arzt oder Ärztin abgestimmt werden, worauf man beim Radfahren mit Rheuma achten sollte. Das Ausmaß der Entzündungsaktivität an den betroffenen Gelenken ist dabei von großer Bedeutung. Sportliche Aktivität sollte nur in schmerzfreien Phasen erfolgen, da sonst der Körper schneller verspannt und es zu Fehlhaltungen kommt. Außerdem entwickelt sich so schneller eine Abneigung gegen körperliche Bewegung.
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Bei Rheuma entlastet Radfahren die Gelenke
Grundsätzlich gehört Radfahren zu den gelenkschonenden Sportarten. Bis zu 75 Prozent des Körpergewichts trägt der Sattel. Dieses Gewicht lastet somit nicht auf den Knie- oder Fußgelenken. So können Ausdauer und Muskeln trainiert werden, ohne zu viel Druck auf die Gelenke auszuüben.
Wichtig für Menschen mit Rheuma: Beim Radfahren nicht mit zu viel Kraft in die Pedale treten. Das belastet besonders die Knie. Besser in einem leichten Gang und in gemäßigtem Tempo gleichmäßig radeln. Das wirkt zwar weniger sportlich, ist aber wesentlich effektiver. Ratsam sind auch Aufwärm- und Abkühlprogramme vor und nach dem Fahren.
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Das richtige Fahrrad bei Rheuma
Bei der Frage, welches Fahrrad bei Rheuma das richtige ist, sind folgende Punkte zu beachten: Räder mit Rennlenker oder einem niedrig positionierten Mountainbike-Lenker erfordern eine stark gebeugte Sitzhaltung, bei der viel Gewicht auf den Handgelenken lastet und der Rücken angespannt ist. Gleichzeitig werden Erschütterungen stark in den Körper, insbesondere das Skelett, geleitet. Besser ist ein Fahrrad, auf dem man aufrecht sitzt, beispielsweise ein Hollandrad. Eine Federung der Sattelstange und ein gepolsterter Sattel mindern die Belastung durch Erschütterungen. Ein tiefer Einstieg erleichtert das Auf- und Absteigen. Grundsätzlich sollten Lenker- und Sattelhöhe optimal eingestellt sein. Auf dem Sattel sitzend sollte das ausgestreckte Bein das untere Pedal mit der Ferse erreichen.
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Ist der Lenker höher positioniert als der Sattel, unterstützt das automatisch die aufrechte Haltung. Eine elektrische Gangschaltung am Lenker entlastet die Fingergelenke. Gute Beratung im Fachgeschäft und eine Probefahrt helfen, das richtige Fahrrad zu finden und es korrekt einzustellen.
Um die Kniegelenke nicht überzustrapazieren, sind Fahrräder mit Elektromotor, sogenannte E-Bikes oder Pedelecs, besonders gut geeignet. Bei Steigungen, Gegenwind oder Erschöpfungsanzeichen unterstützt der Elektromotor. Manche E-Bikes haben sogar ein Automatikgetriebe, das je nach Geschwindigkeit und Trittfrequenz selbstständig den Gang wechselt.
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