Walking und Nordic Walking
sind mehr als Spaziergänge,
sondern gute sportliche
Aktivitäten für Rheumatiker.
Menschen mit Rheuma sollen sich bewegen. Das fördert die Beweglichkeit und Funktion von entzündeten Gelenken, verbessert das körperliche Allgemeinbefinden und so auch die psychische1 Verfassung. Viele Sportarten mit einer Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining sind empfehlenswert. Wichtig dabei: die Freude am Sport und die regelmäßige Aktivität. Es ist aber wichtig, die Gelenke nicht zu sehr zu belasten und das Risiko von Verletzungen möglichst gering zu halten. All diese Aspekte treffen auf Walking und Nordic Walking bei Rheuma zu.
Warum sind Walking und Nordic Walking bei Rheuma als Sport geeignet?
Walking sollte man nicht einfach als Spazierengehen abtun. Die Sportart ist eine Vorstufe zum Joggen, mit einem sehr ähnlichen Bewegungsablauf. Da die Intensität geringer ist, gehört Walking zu den Low Intensity Steady State Trainings (LISS): also den Ausdauersportarten, bei denen längere Trainingseinheiten mit moderater Belastung erfolgen. Die Herzfrequenz steigt nicht auf Maximalniveau, sondern bewegt sich in einem Bereich von 90 bis 120 Schlägen pro Minute. Je nach Körpergewicht und Schritttempo verbraucht ein Mensch beim Walking etwa sieben Kalorien pro Minute.
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Tipp:
Wichtig für Rheumatiker: Da sich beim Walking der Körperschwerpunkt nicht wie beim Joggen im Bereich der Hüfte befindet, sondern höher liegt, ist die Haltung aufrechter, und die Füße haben mehr Bodenkontakt. Das ist schonender für die Gelenke. Beim Joggen entspricht die Aufprallbelastung der Gelenke etwa dem Dreifachen des eigenen Körpergewichts, beim Walking nur dem Eineinhalbfachen.
Wie genau funktioniert Walking?
Es ist ein zügiges Gehen mit intensivem Einsatz der Arme. Die Körperhaltung ist betont aufrecht, die Schultern werden nach hinten unten gedrückt. In Bauch und Gesäß bauen die Trainierenden eine sanfte Grundspannung auf, halten die Arme angewinkelt und schieben die Ellenbogen beim Gehen abwechselnd kräftig nach hinten. Die Füße rollen beim Gehen von der Ferse zum Fußballen ab. Die Knie sollten dabei leicht gebeugt bleiben, das federt die Belastung ab.
Nordic Walking bei Rheuma – worin besteht der Unterschied zum Walking?
Der finnische Sporttrainer Mauri Repo entwickelte Nordic Walking in den 1970er-Jahren – ursprünglich als Sommertraining für Skilangläufer. Die Bewegungsabläufe des Walking werden dabei durch Laufstöcke unterstützt, die vergleichbar mit Skistöcken sind. Das verteilt die Belastungen und schont die Gelenke zusätzlich, weshalb Nordic Walking bei Rheuma besonders ratsam ist. Die korrekte Bewegungsausführung ist entscheidend, um Fehlbelastungen in Ellenbogen und Schulter zu vermeiden.
Die Stöcke werden etwa auf Hüfthöhe gleichzeitig mit dem Aufsetzen des gegenüberliegenden Fußes eingestochen. Das Ausschwingen nach hinten erfolgt mit langem Arm und geöffneten Händen. Ein korrekter Stockeinsatz verhindert falsche Bewegungsmuster, die zu Verspannungen oder Schmerzen führen können.
Das richtige Schuhwerk und passende Laufstöcke (Gewicht und vor allem Länge beachten) sind ebenfalls wichtig. Sobald Schmerzen und/oder Verspannungen auftreten, ist der Trainingseffekt kontraproduktiv.
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Fazit:
Wer auf die richtige Technik achtet und seine Kräfte richtig einschätzt, kann auch mit Rheuma wandern – eine Aktivität, die besonders mit anderen Spaß macht und sich mit den Techniken des Nordic Walking kombinieren lässt Barfuß zu gehen ist bei Rheuma nur bedingt geeignet, da Schuhe mit einem weichen Fußbett Erschütterungen besser abfedern.
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Quelle:
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V., Broschüre „Mobil gegen Rheuma-Schmerz – Walking – Nordic Walking“. URL: https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/public/main_domain/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Informationen/C13_NordicWalking.pdf, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.