Nach Rücksprache
mit dem behandelnden Arzt
kann Fasten eine Chance sein,
das Entzündungsgeschehen
zu lindern und die Ernährung
umzustellen.
Ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Ernährung ist hilfreich, denn bei Rheuma sind vor allem antientzündlich wirkende Lebensmittel wichtig. Ein Weg, gesunde Ernährung erkennbar zu machen, ist das Heilfasten. Es lenkt den Fokus auf mehr Achtsamkeit für das Essen, die Bewegung, die Natur und die Entspannung. Nach der Kur nehmen wir uns viel bewusster wahr.
Selbstreinigung der Zellen anregen
Das Ziel der Fastenkur ist die sogenannte Autophagie. Bei diesem Prozess werden Selbstreinigungsprozesse in den Zellen angeregt und somit fehlgefaltete Proteine oder beschädigte Zellorganellen abgebaut.
Beim Fasten wird für eine gewisse Zeit auf feste Nahrung und Genussmittel verzichtet. Willensstarke Charaktere schaffen das gut allein. Wer beim Essen jedoch schnell schwächelt, kann sich Unterstützung durch einen Fastenpartner oder eine Fastengruppe holen. Die Kur sollte bei vorerkrankten Patienten immer von einem entsprechend medizinisch geschulten Therapeuten oder dem zuständigen Arzt begleitet werden.
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Große Bandbreite an Fastenkuren
Mit Ausnahme der Schrothkur muss bei jeder Fastenkur viel getrunken werden: pro Tag mindestens 2,5 Liter ungesüßte Tees und Wasser. Je nach Kur kann zu Beginn eine gründliche Darmentleerung anstehen. Das hilft zu entgiften und das Hungergefühl noch einmal zu reduzieren.
Beim Heilfasten nach Otto Buchinger wird nicht komplett auf Nahrung verzichtet, sondern eine geringe Menge an Energie in Form von Gemüsebrühe und frisch gepressten Gemüse- oder Obstsäften zugeführt.
Das Intervallfasten gilt als gute Möglichkeit, um abzunehmen. Es gibt verschiedene Varianten, beispielsweise die 5:2-Diät: An fünf Tagen der Woche wird ganz normal gegessen und an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nur ein Viertel der sonst üblichen Nahrung – empfehlenswert sind Gemüse, Vollkornreis und Haferflocken. Beim 16:8 Fasten darf zwar jeden Tag normal gegessen werden, jedoch nur in einem Zeitfenster von acht Stunden. Meist wird also auf Frühstück oder Abendessen verzichtet. In den restlichen 16 Stunden, in die auch die Schlafenszeit fällt, sind nur kalorienfreie Getränke erlaubt. Basenfasten hat zum Ziel, eine Übersäuerung des Körpers durch zu viel Weißmehl, Zucker und tierische Fette auszugleichen.
Bei einer Schrothkur wechseln sich Trockentage mit sehr geringer Flüssigkeitsaufnahme mit Trinktagen ab. Dazu gibt es eine vegetarische Diät. Die Kur findet in der Regel stationär über mehrere Wochen statt. Die F.-X.-Mayr-Kur legt den Fokus auf Teefasten mit einer Schonkost aus Milch und Brötchen, um den Körper zu entsäuern und den Darm zu reinigen. Fastenwandern findet in Gruppen statt, je nach Anbieter wird täglich gewandert oder auch einmal geradelt. Es gibt eine therapeutische Betreuung, und die Teilnehmer unterstützen sich gegenseitig.
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Wer fastet, sollte sich weiterhin bewegen
Moderate Bewegung hält Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung. Das können Spaziergänge oder Walking sein, Funktionstraining oder Yoga. Yin Yoga beispielsweise entspannt die Muskeln und hilft, ganzheitlich loszulassen. Wer auf seinen Körper hört und es nicht übertreibt, findet garantiert ein gutes Gleichgewicht zwischen Bewegung und Entspannung.
Nach einer Fastenkur bietet sich die Umstellung der Ernährung an. Sie sollte abwechslungsreich und gesund sein, mit viel frischem Gemüse und Obst. Fisch ist gesünder als Fleisch, er enthält ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, die antientzündlich wirken. Trotzdem muss beim Essen nicht der Verzicht im Vordergrund stehen – es geht auch um Genuss. Eine ausgewogene und schmackhafte Ernährung ist für jeden Menschen gesund, bei rheumatischen Erkrankungen wirkt sie sich zusätzlich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Darum lohnt es, beim Essen etwas genauer hinzuschauen.
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Mehr Informationen zum Thema Ernährung bei Rheuma bietet unsere Broschüre „Gesunde Ernährung bei Rheuma: Worauf kommt es an?“
Dieser Artikel stammt aus Ausgabe 6 der RLeben. Das Patientenmagazin bietet viele spannende Informationen, Interviews und Tipps rund um Rheuma.
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