Morbus Bechterew betrifft die
Wirbelsäule und die Kreuzdarmbeingelenke.
Die Entzündungen verursachen
Rückenschmerzen, später Verknöcherungen
und möglicherweise Versteifungen.
Die medizinischen Begriffe für Morbus Bechterew sind etwas komplex: Morbus Bechterew (auch ankylosierende Spondylitis, kurz AS, genannt) gehört zu den Spondyloarthritiden, also entzündlich-rheumatischen Erkrankungen vor allem der Wirbelsäule. Morbus Bechterew wird auch röntgenologische axiale Spondyloarthritis (r-axSpA) genannt.
Die Frühform von Morbus Bechterew wird als nicht röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA) bezeichnet.
In der Medizin werden die Erkrankungen nicht kategorisch getrennt. Vielmehr gehen Mediziner davon aus, dass sich die Frühform (nr-axSpA) im Laufe der Zeit zu Morbus Bechterew (r-axSpA, AS) entwickeln kann – aber nicht muss. Beide Erkrankungen weisen ähnliche Symptome auf. Die Entzündung der Wirbelsäule und der Kreuzdarmbeingelenke verursacht Rückenschmerzen und führt zu Symptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass bei Morbus Bechterew eine Versteifung oder eine Verknöcherung der Wirbelsäule auf einem Röntgenbild festgestellt werden kann. Daher auch die Bezeichnung röntgenologische axiale Spondyloarthritis.
Die Frühform der Erkrankung, die nicht röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA) hingegen ist nicht mittels eines Röntgenbildes nachzuweisen, da keine Verknöcherungen vorliegen. Das Entzündungsgeschehen an den Wirbeln lässt sich für die Diagnose häufig per Magnetresonanztomografie (MRT)-Befund feststellen.
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Häufigkeit von Morbus Bechterew und seiner Frühform
Die Anzahl der in Deutschland von Morbus Bechterew oder seiner Frühform (nr-axSpA) betroffenen Menschen wird auf 550.000 geschätzt, rund 0,8 Prozent der Bevölkerung.1,4 Bei Morbus Bechterew beträgt die Häufigkeit rund 340.000 Erkrankte, von der Frühform sind etwa 210.000 Menschen betroffen.2,4 Familiäre Häufung erhöht das Risiko einer Erkrankung. Der Krankheitsbeginn liegt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.3,4
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Quellen:
1 Zink A, Albrecht K. Wie häufig sind muskuloskelettale Erkrankungen in Deutschland? Z Rheumatol 2016;75:346-353
2 Bakland G, Nossent HC. Epidemiology of spondyloarthritis: A review. Curr Rheumatol Rep 2013;15:351
3 Sieper J. Axial spondyloarthropathies. In: Watts RA, Conaghan PG, Denton C, Foster H, Isaacs J, Müller-Ladner U (Hrsg.): Oxford Textbook of Rheumatology (4 ed.), Chapter 113. Oxford (Oxford University Press) 2013
4 Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V.: Rheuma in Zahlen, https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Daten-und-Fakten/Rheuma-in-Zahlen.html, zuletzt aufgerufen am 24.07.2023.